Die leistungsfähigeren Marinemotoren von Scania verfügen nun über die Common-Rail XPI-Kraftstoffeinspritzung, die schon längere Zeit in den Lkw- und Industriemotoren von Scania eingesetzt wird.
Leistungsturbo
Svante Lejon ist leitender technischer Berater in der Forschung und Entwicklung bei Scania. Zu seinen Aufgaben gehört die Entwicklung technischer Performance-Konzepte für Industrie- und Marinemotoren.
„Das XPI-System injiziert in kürzerer Zeit mehr Kraftstoff in die Zylinder und erzielt so eine höhere Leistung“, sagt er. „Allerdings stellt dies auch höhere Ansprüche an das Filtersystem und die Sauberkeit des Kraftstoffs, da das System empfindlicher auf Partikel reagiert.“
Lejon sagt, dass diese Herausforderungen Scania bisher daran gehindert hatte, die Common-Rail-Technologie in Marinelösungen einzusetzen. „Die für Marineanwendungen erforderliche Kraftstoffqualität unterscheidet sich von der im Lkw- und Industrieeinsatz“, erklärt er. „Jedoch hat die Filtertechnologie jetzt ein Niveau erreicht, das die Leistung und Verfügbarkeit erlaubt, die wir bei Scania erwarten.“
Geringerer Fußabdruck
Die V8-Version des Marinemotors von Scania basiert auf dem bewährten 16,4-Liter-V8-Aggregat für Lkw. Es ist der stärkste Motor für Schiffsanwendungen. So können Arbeitsboote mit bis zu 1.150 PS agieren. Obwohl die Leistung gegenüber der vorherigen Generation gestiegen ist, hat sich an den physikalischen Abmessungen der kompletten Installation nichts geändert. Es ist also recht einfach, eine vorhandene V8-Installation auf die neue Motorplattform aufzurüsten.
Das modulare System von Scania in Verbindung mit dem Motorregelungssystem (EMS) des Unternehmens ermöglicht den Einsatz derselben Plattformen in verschiedenen Anwendungen. Eine Motorlösung kann somit für ganz unterschiedliche Einsatzprofile maßgeschneidert werden – ohne Kompromisse.
„Es liegt zum Teil am Motorregelungssystem von Scania, dass wir in der Lage sind, unsere Motorplattform für derartig viele Anwendungsprofile zu optimieren“, sagt Lejon. „Andernfalls wären wir gezwungen, einen Motor zu bauen, der nicht so gut zu den einzelnen Bereichen passt.“